Esther Verena Schmid

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Esther Verena Schmid (geb. 1961 in Luzern) weilte 2009/2010 während längerer Zeit in Barbengo. Es war eine persönlich und künstlerisch richtungsweisende Zeit. In der Abgeschiedenheit des hellen Atelierhauses wurden die im März 2009 in Whitstable (England) erstmals in Form von Zeichnungen aufgetauchten "Silent Heads" zum zukunftsorientierten Projekt.

In einer Zeit der Neuausrichtung waren sie Symbol für das Eigene, Tastende und zugleich für neue Möglichkeiten, mit diesem inhaltsreichen "Zeichen" zu spielen. Mag sein, dass der Geist des Hauses, in dem Georgette Klein 50 Jahre zuvor ihre Handpuppen schnitzte und im Sinne der Comedia dell' Arte  tanzen liess, das Klima dafür begünstigte. Klar ist, dass Esther Verena Schmid das Haus mit einbezieht, die Proportionen der Architektur in die nun entstehenden Silent Head Flags überträgt. Sie hängt die kleinformatigen Tücher an Wäscheleinen auf und spannt diese quer durch den Garten, sodass "Triangel" (in Anlehnung an die Anfänge in England) entstehen, im Mittagslicht mit Schattenwürfen, im Abendlicht. Die Kamera hält die Formen und die Stimmungen fest. Dann werden die kleine Flaggen zur 9m2 grossen, fragilen Zeichnung auf Transparent-Papier und der Wind wird zum Theaterspieler; in luftigen Tänzen weht die Flagge über dem Dach, bis sie der Wind zerfetzt. Mit Foto- und Video-Kamera hält die Künstlerin das Geschehen fest.  Dann kommt der Schnee. Mit eingefärbtem, warmem Wasser zeichnet Schmid ihre Silent Heads in die weisse Fläche, sie zeigen sich, schmelzen, versinken und verschwinden.

Im Jahr darauf entwickelt Schmid das Projekt in England weiter, es nimmt neue Materialien und Formen an, die Heads werden zu Figuren an der Seasalter Beach und 2011 werden sie im Raum Heitersberg-Mellingen zur Mohnblüten-Zeichnung.

Als Fotografien, Zeichnungen, Leuchtkästen finden die Stationen des Projektes in Ausstellungsräume.   

(AZW Nov. 2011)